Hinweis zur Bekämpfung der Apfelbaumgespinstmotte (Yponomeuta malinella)
Von den Schmetterlingen aus der Familie der Gespinst- und Knospenmotten kommen mehr als 70 Arten in Mitteleuropa vor. Die einzelnen Arten sind in der Regel auf wenige Wirtspflanzen spezialisiert. Die Apfelbaumgespinstmotte schädigt vorrangig am Apfel. Sie kann in einigen Jahren sehr massiv auftreten, wie z. B. 2009 bis 2011 in einigen Stadtteilen von Hannover. Bei Kahlfraß kann es zu Ertragseinbußen kommen, die auch im Folgejahr noch spürbar sein können. Durch geeignete Bekämpfungs- und Pflegemaßnahmen lässt sich dieser Schädling jedoch gut unter Kontrolle bringen.
Schadbild
Im April kurz vor und während der Blüte verbräunen Blattspitzen oder Blattteile und trocknen ein. Öffnet man diese Stellen, so sind im Inneren wenige Millimeter große Räupchen zu erkennen. Ab Mai/Juni sind die Blätter einiger End- und Seitentriebe dann scheinbar sehr plötzlich mit einem weißen Gespinst umsponnen. In diesem Gespinst fressen zahlreiche gelb-graue Raupen mit seitlichen schwarzen Flecken und schwarzem Kopf. Bei Extrembefall kann es zu komplettem Kahlfraß des Baumes kommen. Bei starkem Befall seilen sich die Raupen auf der Suche nach neuem Futter vom Baum ab oder kriechen am Stamm hinunter. Dann werden mitunter auch Nicht-Wirtspflanzen oder zum Beispiel unter dem Baum stehende Gartenbänke eingesponnen.
Biologie
Die Apfelbaumgespinstmotte entwickelt nur eine Generation pro Jahr. Sie überwintert als kleine Raupe. Die Räupchen wandern im April auf die Knospen und minieren an den jungen Blättern, die daraufhin die symptomhaften Verbräunungen aufweisen. Die größer werdenden Raupen verlassen das Blattinnere. Sie leben in größeren Gruppen zusammen. Als Schutz vor Feinden spinnen sie ein lockeres Gespinst. Die Verpuppung erfolgt im Juni innerhalb dieser Gespinste in weißen, festen Kokons. Aus den Kokons schlüpfen die adulten Tiere: kleine, schmale Schmetterlinge, ca. 2 cm groß, mit schwarz gepunkteten weißen Vorderflügeln. Die Falter fliegen im Juli-August und legen ihre Eier an dünnen Zweigen im Apfelbaum ab. Die Eigelege sind unauffällig und überlagern sich dachziegelartig. Sie werden von einer gelblichen Sekretschicht geschützt, die im Laufe der Zeit aushärtet und sich dunkel verfärbt. Die Raupen schlüpfen noch im Herbst und überwintern unter dieser Schutzschicht, bevor sie im Frühjahr auf die Triebe wandern.
Das Merkblatt für den Haus- und Kleingarten mit dem vollständigen Text und weiteren Abbildungen können Sie sich mit der beiliegenden PDF-Datei herunterladen.
Für weitere Fragen stehen Ihnen unserer Experten bei der Hotline für Hobbygärtner gerne zur Verfügung:
Pflanzenschutzamt Niedersachsen
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